Schulleben 2022/23
Klein aber fein – die neue Weinernte der Neumayerschule
Erneut bestes Wetter herrschte bei der Weinlese am vergangenen Mittwoch im schuleigenen Wingert am Ehrenmal im Zellertal. Die 25 Kinder der Klasse 6d der Neumayerschule waren schon früh mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, um die Ernte des Jahres einzuholen. „Wenn so viele Hände zugreifen, dann sind unsere acht Rebzeilen in kürzester Zeit abgeerntet“, so die Klassenleiterin Silke Klemme-Schlink. Mit einer großen Bütt auf einem Anhänger zog ihr Kollege Thorsten Reinartz die Trauben direkt auf den Schulhof, mitten in das Getümmel der großen Pause. Dort übernahm die Klasse 6a die weitere Verarbeitung: Nicht mit den Füßen sondern mit den Händen zerdrückten die Kinder die Trauben in Eimern, um sie danach in die wassergetriebene Presse einzufüllen. Den Rest erledigte der Wasserdruck. Fast 100 Liter süßer Traubensaft entstanden und wurden von den Schülern in den Absetzbehälter umgefüllt. „Deutlich weniger als im vergangenen Jahr“, resümierte Frau Klemme-Schlink das Ergebnis. Der heiße Sommer und die extrem trockene Lage am Ehrenmal reduzierten das Volumen an Trauben merklich. Die Trauben erreichten ein Mostgewicht von 90 Grad Oechsle, was den Traubensaft kräftig süß machte.
Wie im vergangenen Jahr folgte am Tag nach der Ernte der „Safttag“. Die 5. und 6.Klassen durften das Ergebnis probieren und bekamen dabei von Frau Klemme-Schlink einen Einblick in die vielen Arbeitsgänge der Traubensaftherstellung. Jetzt ruht der Weinberg bis zum Rebschnitt im Frühjahr, die Aktivitäten der Schule gehen aber weiter. „Wir wollen noch zwischen den Rebzeilen die Erde auflockern und eine Blumenwiese oder ähnliches pflanzen,“ erklärt Lehrer Thorsten Reinartz. Mit dem Bauwagen als wärmender Stützpunkt und mobiles grünes Klassenzimmer ist das Arbeiten im Winter auf der zugigen Höhe jetzt auch kein Problem mehr“, so Reinartz weiter. „Ohne unseren Mentor Tim Ochßner aus Harxheim, wären wir ganz schön aufgeschmissen“, ergänzt Konrektor Stefan Klemme. Er berät das Kollegenteam und die Klassen, bekämpft Pilze und Schädlinge im Weinberg und stellt seine gesamte Ausrüstung zu Verfügung.
Start into your future!
Eine Berufswahlmesse mit regional ansässigen Betrieben? Was für eine tolle Gelegenheit, sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen, dachten sich die Klassen 9a und 9b der Georg-von-Neumayer-Schule. Vielleicht steht ja am Ende ein Kontakt für ein Praktikum, für ein Probearbeiten oder gar für einen Ausbildungsvertrag.
Wie die Schülerinnen und Schüler mit Firmen ins Gespräch kommen können, wurde im WuV- und Profilunterricht von den Lehrern Frau Stark und Herr Bernhard vorbereitet. Diese beiden begleiteten die Klassen dann auch zur Messe in Eisenberg.
"Ich fand es gestern gut, dass wir sehr viel Auswahl hatten was die Berufe angeht und dass die Leute dort sehr freundlich waren!" (Sophia, 9b)
"Mir hat die Messe sehr gut gefallen. Ich habe mir viele Berufe angeschaut, die mir auch gefallen haben." (Emily, 9b)
Es war ein gelungener und informativer Tag für alle!
Feriensprachkurs an der Georg-von-Neumayer-Schule
Seit vielen Jahren arbeitet die Georg-von-Neumayer-Schule mit der Kreisvolkshochschule Donnersbergkreis für zahlreiche Bildungsangebote zusammen. So boten sie auch dieses Jahr in einer Kooperation kürzlich zugewanderten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine einen kostenlosen Deutsch-Sprachkurs in den Sommerferien an. „Und sie kamen – nahezu alle und ohne Fehlzeiten“, berichtet die Kursleiterin Julia Zhe ganz erfreut. Der Schwerpunkt in einem Ferien-Sprachkurs liegt auf der Vermittlung mündlicher Sprachkompetenz. Ein zentrales Element des zweiwöchigen Kurses ist auch die Orientierung der Kinder in ihrem neuen Umfeld. Bei einer Stadtführung durften die Schülerinnen und Schüler die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenlernen und Wissenswertes über die kleine Residenz erfahren. Zum Schluss gab es selbstverständlich ein Bällchen Eis für jeden Teilnehmer dazu.
Die Kursleiterin berichtet, wie verblüfft die Kinder von der mittelalterlichen Stadtmauer der kleinen Residenz in die Ferne blickten. Vladislava erzählte ihr davon, dass sie sich vor einem Jahr nicht im Traum hätte vorstellen können, irgendwo in Deutschland zu leben. Wie es für sie weitergeht, wisse sie auch jetzt nicht. „Egal ob wir bleiben oder nicht, das hier Gelernte kann mir niemand nehmen.“, sagte sie.
Sprache ist der Schlüssel für schulischen Erfolg und Integration, davon ist auch der Schulleiter Jörg Oeynhausen fest überzeugt: „Wir planen schon weitere Sprachkurse in den Ferien. Deutschlernen ist an der Georg-von-Neumayer-Schule alltagsbezogen und öffnet Türen zu einer erfolgreichen Zukunft." In den Feriensprachkursen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit mit Spaß und Spiel die deutsche Sprache zu erlernen oder ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Im geschützten Rahmen spielerisch zu lernen, ist gerade für geflüchtete Kinder in ihrer Entwicklung sehr wichtig. Der nächste Feriensprachkurs findet schon in den Herbstferien statt. Und auch dann werden sie kommen, "alle und ohne Fehlzeiten."
Julia Zhe