Sozialkompetenztraining in den 6.Klassen

6a Kompetenztraining3Der 2.2.22 war nicht nur für viele Hochzeitspaare ein besonderer Tag, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a der Georg-von-Neumayer-Schule. Die jetzigen sechsten Klassen hatte der Lockdown in 2021 und die damit verbundene monatelange Abwesenheit von der Schule besonders hart getroffen, waren sie doch gerade erst in die weiterführende Schule eingeschult worden. Sie hatten keine Möglichkeit ihre Mitschüler richtig kennen zu lernen und eine stabile, belastbare Klassengemeinschaft aufzubauen, die sie durch die gesamte Schulzeit tragen würde. Diese Schülerinnen und Schüler profitieren nun von einem Sonderprogramm des Bundesbildungsministeriums, dass Schulen die Möglichkeit gibt, spezielle Fördergelder abzurufen, mit denen dieses Manko zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden soll.          
Zu diesem Zweck wurde von der Firma Kiwi aus Alzey, die sich auf umfassende Beratung von Schülern und Studenten spezialisiert hat, ein s.g. Kompetenztraining angeboten. Die Klasse 6a lernte daher in 5 Schulstunden, was Teamarbeit bedeutet und wie wichtig die Funktion einer Gruppe ist, in der alle ihre Fähigkeiten einbringen können und jeder gleich viel wert ist. Die Zögerlichen wurden von den Eifrigen mitgerissen, die Ambitionierten mussten lernen sich zurückzunehmen, damit auch die Bedächtigeren zum Zuge kamen.        

Das war besonders schön bei der Aktion „Kanal-Flitzer“ zu beobachten. Jedes Kind bekam einen handelsüblichen Kantenschützer in die Hand gedrückt, mit dem es zusammen mit den anderen Kindern seines Teams einen Kanal zusammenlegen musste, durch den zunächst ein Golfball, später noch zusätzlich ein Tennisball, laufen gelassen wurde.  Und um das Ganze noch schwieriger zu gestalten, ging es auf dem Schulhof durch einen Parcour - Treppen hinunter, über Hecken und unter Bänken hindurch - bis zum Ziel. Die Bälle durften nicht verloren werden. Bis Einigkeit herrschte, wie die beste Kanalführung gelingen würde, war Konzentration, Balancegefühl und Zusammen-arbeit angesagt und – ganz wichtig – keine Hektik. Das war ein schwieriges Unterfangen und Gewinner waren letztlich alle, denn jede Gruppe brachte ihre Bälle ins Ziel. Ein tolles Miteinander.

Weitere Aktionen, wie „Ei-Fly“ folgten, bei der es galt während einer imaginären Pandemie, einen hochempfindlichen neuen Impfstoff unter die Menschen zu bringen durch Abwurf aus Helikoptern. Es verlangte alle Ingenieurskunst der teilnehmenden „Firmen“ (Schülergruppen), um den „Impfstoff“ (ein rohes Ei) vor dem Zerschellen auf dem Boden zu schützen. Als Material zum Bau eines Schutzbehältnisses standen lediglich 3 Blätter Papier, 2 Luftballons, ein paar Strohhalme, etwas Kordel und Klebeband zur Verfügung. Nach 30 Minuten konnten die 5 Gruppen ihre Lösungen präsentieren und ihr Produkt wurde auch gleich einem Stresstest unterzogen – der Trainer, Herr Schüpferling, liess das Paket zunächst aus 3m Höhe zu Boden fallen. Ein „Impfstoff“ überstand den Abwurf und wurde zum guten Schluß der Testphase II unterzogen – der Abwurf aus dem ersten Stock des Gebäudes, welchen er zur großen Enttäuschung aller nicht mehr unversehrt überlebte.
Aber es war keine Zeit zu Trauern, die nächsten Aktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Turmbau“ aus Parkettstäbchen und „Stargate. Ein von den Trainern geschwungenes Seil stellte ein Tor zwischen zwei Galaxien dar, das nur durchschreiten konnte, wer im Vierer-Team das „gate“ passierte. Was einfach klang, stellte sich doch als schwieriger heraus als gedacht, da alle Teammitglieder gleichzeitig loslaufen und zum genau gleichen Zeitpunkt das geschwungene Seil passieren mussten. Auch hier war wieder Konzentration und das Miteinander gefragt, bis es die ganze Klasse in ununterbrochener Reihenfolge geschafft hatte das Tor zwischen den Welten hinter sich zu lassen. Zur Belohnung gab es dann einen galaktischen Schatz, der den Schülerinnen und Schülern den Tag im wahrsten Sinne des Wortes noch versüßte.

Fazit aller Schüler: das war ein toller Tag. Viele hatten erfahren, wie schön es sein kann im Team ein Ziel zu erreichen. Das ein Team nur so stark ist wie sein schwächstes Mitglied und die sonst Starken diesmal nicht automatisch die Besten waren, war ein weiterer Lerneffekt. Dass das Kompetenztraining ein voller Erfolg war, macht sich an der Frage eines Schülers an das Trainerteam fest – wann kommen Sie denn wieder?